Der heilige Leonhard

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Der heilige Leonhard

Leonhard lebte im 6. Jahrhundert und stammte aus einem edlen fränkischen Geschlecht. Schon früh erhielt der Knabe eine ritterliche Ausbildung am Hof König Chlodwigs.

Dort lernte er auch die christliche Religion durch den Erzbischof von Reims kennen.

Leonhard ließ sich taufen und verzichtete auf alle Vorteile seiner adeligen Geburt. Er gab sich ernsten Studien hin und wurde schließlich zum Priester geweiht.

Nun predigte der junge Geistliche das Christentum mit so großer Begeisterung, dass ihm viele nacheiferten. Leonhard wurde bald darauf zum Bischof geweiht.

Als er erfuhr, dass ihn der König mit einem Bistum belehnen wolle, begab er sich in ein Kloster in der Nähe von Orleans. Später verließ er es wieder und ließ sich als Einsiedler nahe bei Limoges nieder.

Die Bauern der Umgebung holten bei ihm Rat, da er durch seine Naturkenntnis bei Viehkrankheiten und Seuchen ein gütiger Helfer war.

Nach und nach entstand aus der Einsiedelei eine kleine Klostergemeinschaft. Später schenkte ihm König Theodebert ein Stück Land, auf dem Leonhard eine Kirche errichtete, die er der Gottesmutter weihte. Leonhard nannte diese Kirche "Noblac".

Das Kloster "Noblac" wurde zum Ziel frommer Pilger, die um seinen Rat baten. Besonders aber lagen ihm die Gefangenen am Herzen. Er besuchte sie sooft er konnte, sprach ihnen Mut zu und befreite sie, wo er konnte, von ihrem elenden Dasein.

Hochbetagt starb der Heilige am 6. November 559.

Der hl. Leonhard wird oft mit einer zerbrochenen Kette dargestellt; er gilt als Patron der Gefangenen und als Patron des Viehs, vor allem der Pferde. Diese Doppelfunktion ist darauf zurückzuführen, dass man eine Zeitlang die zerbrochene Kette als Viehkette ansah.